Beratung

Überblick über Autorengespräche an Schulen

Unsere Veranstaltungen sollen die Künstler primär als schöpferische Persönlichkeiten in den Mittelpunkt stellen, erst in weiterer Folge als Didaktiker und Kulturvermittler.

Veranstaltungen im Schulbereich unterscheiden sich von jenen in der Öffentlichkeit bezüglich der Geschlossenheit des Publikums, der sparsamen Finanzierung vorwiegend aus öffentlichen Mitteln (non profit) und der definierten Zielrichtung, Kulturförderung im Jugendbereich als Ergänzung und Aufwertung des Unterrichtes zu betreiben, aber auch als Förderung des kulturellen Bewusstseins.

Sinn und Zweck von Autorengesprächen

Unsere Veranstaltungen verstehen wir nicht als frontale Dichterlesungen im traditionellen Sinn, sondern als Kombination von Vorlesen und Gespräch.

Ziele sind:

  • einen lebendigen Einblick in die Kulturarbeit eines Autors ermöglichen
  • Autoren in den Unterrichtsprozess integrieren
  • Anregungen für Lehrpersonen bieten
  • die kindliche Kreativität fördern
  • das Erlebte in andere Ausdrucksformen umsetzen
  • Lesefreude und Leseverständnis fördern
  • den Unterrichtsalltag bereichern

Inhaltliche Vorbereitung

Wichtig ist das Wecken der Vorfreude. Meist genügen Ausschnitte aus einem Werk und ein Überblick über die Biografie, um Anknüpfungspunkte für ein Gespräch herzustellen. Die Verteilung vorbereiteter Fragen ist umstritten und hängt vom Alter und der Zusammensetzung der Gruppe ab. Oft erweist es sich allerdings als sinnvoll, Schülerinnen und Schüler am Beginn einer Diskussion oder einer Fragerunde zu ermutigen.

Themen könnten sein:

  • Inhalt, Aufbau und Form eines gelesenen oder präsentierten Werkes
  • die "Botschaft" des Werkes und seine Rezeption
  • ein offener Schluss, happy end oder nicht, mögliche Fortführungen
  • die Umsetzung in andere Formen (Verfilmung...)
  • die Arbeits- und Lebensmöglichkeiten eines Autors oder einer Autorin
  • Was bedeutet "freischaffend" konkret?
  • die Literaturszene im deutschsprachigen Raum, in Österreich
  • Verhältnis von Autor und Verlagswesen
  • der Einfluss von Lektoren auf die Textgestaltung
  • die Konkurrenzsituation von Büchern und neuen Medien/Fernsehen
  • Stellenwert des Lesens, besonders von Ganztexten

Formale Vorbereitungen

Die Gruppe

Die Zusammenstellung der Gruppe sollte nach pädagogischen Erfordernissen erfolgen. Zu berücksichtigen ist, dass alle Teilnehmenden auf die Veranstaltung vorbereitet werden. Als ideale Gruppengröße sehen wir 50 an, also zwei Klassen. Bedenken Sie bitte, dass stark rivalisierende Klassen einander blockieren können, wenn es um Diskussionsbeiträge geht.

Der Raum

Lieber eng in einem Klassenraum sitzen als aufgelockert im Turnsaal oder gar in einer Gangnische. Ideal ist die Bücherei, sofern vorhanden.

Die Rolle der Gastgeber

  • Die Gäste sollen nicht lange durch das für sie fremde Haus irren müssen, um den/die Zuständigen zu finden. Die Suche ist dann besonders unangenehm, wenn die Zeit knapp ist: Als Lotsen könnten auch Schülerinnen und Schüler eingesetzt werden.
  • Absprache: Zeitplan und Deponieren von Wünschen bezüglich der Textauswahl, Hinweise auf die Altersstufe, die Vorbereitung, auf spezielle Probleme, Möglichkeit des "Überziehens"
  • Name des Gastes an die Tafel schreiben, Kopie eines Buchtitels anbringen ...
  • offizielle Begrüßung, Moderation der Veranstaltung
  • Glas Wasser, Klebeband für Sponsoringplakate, Overhead-Projektor, Kreide
  • Fotoapparat bzw. Kamera, Bücher zum Signieren
  • Vorbereitung der Dokumentation (Bericht)